Shotokan ist eine Stilrichtung in der japanischen Kampfkunst Karate-do.
Karate, die ursprünglich okinawanische Kampfkunst wurde Anfang des 20. Jh. von Gichin Funakoshi (1869 - 1957), dem Begründer des modernen Karate, nach Japan gebracht, wo sie den zenbuddhistischen Gedanken des Do (Üben als Weg zur Vervollkommnung) übernahm.
Gichin Funakoshi (1869 - 1957), Begründer des modernen Karate
Den heutigen Namen Karate-do erhielt sie in den 30er Jahren und wurde somit offiziell zu einer japanischen Kampfkunst.
Shoto war Funakoshis Künstlername und bedeutet Pinienrauschen – seine erste eigene Trainingshalle („Dojo“) in Tōkyō (1935) wurde aus diesem Grund Shotokan („Haus des Shoto“) genannt. Diese Bezeichnung wurde später für seinen Karate-Stil übernommen.
Karate wurde nach Deutschland im Jahr 1957 von Jürgen Seydel eingeführt.
Das Karate-do nutzt das Prinzip der Kraft und Schnelligkeit. Auf einen zentralen Vitalpunkt angewendet, wird der Gegener sofort kampfunfähig gemacht.
Tora no maki – Die Tigerrolle, Symbol der Stilrichtung Shotokan
Der Shotokan-Stil ist die am weitesten verbreitete Stilrichtung im Karate-do. Charakteristisch für diese Stilrichtung ist ein tiefer Stand, der dynamische und kraftvolle Bewegungen ermöglicht, gemäß dem Tiger, der in geduckter Haltung wartet, um im richtigen Moment anzugreifen.
Der tiefe Stand wird im Training der Grundschule (Kihon) und des Formenlaufs (Kata) sowie in den Basisformen der Partnerübungen (Kumite) praktiziert. Im freien Partnerkampf verzichtet man jedoch auf tiefe Stände um mehr Schnelligkeit und Flexibilität zu erreichen.
Der Shotokan-Stil zählt neben den anderen drei weiteren Stilrichtungen Wado-Ryu, Goju-Ryu und Shito-Ryu zu den traditionellen japanischen non-kontakt Stilrichtungen im Karate-do.
Es werden vor allem Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfegetechniken trainiert. Einige wenige Hebel und Würfe werden (nach ausreichender Beherrschung der Grundtechniken) ebenfalls gelehrt.
Das Training des Geistes, des Charakters und der inneren Einstellung sind Hauptziele im Karate. Dies wird auch durch den Leitspruch der Japan Karate Association (JKA) dargelegt:
Das Training umfasst 4 typische Übungsformen:
Jiyu-Kumite („Freikampf“) ist heutzutage eine beliebte Disziplin im sportlichen Wettkampf